Is that Buffy the Vampire Slayer?

Mayim Bialik und Jim Parsons in der finalen Episode von The Big Bang Theory. © CBS, Chuck Lorre Productions, Warner Bros. Television

Das gab es noch nie:
Eine Sitcom, die sich über 12 Staffeln hinweg im TV behaupten konnte.
Zur Erklärung, darunter versteht man eine mit mehreren Kameras gleichzeitig aufgezeichnete TV-Serie vor Publikum.

12 Staffeln.
Das bedeutet, seit zwölf Jahren schon begleitet uns ein Feuerwerk der guten Laune, des brachialen Humors und so einiger, peinlicher Momente rund um die Wissenschaftler/ Nerds Sheldon, Leonard, Howard und Rajesh.
Alle, bis auf Howard, haben einen Doktortitel der Physik. Penny, die weibliche Hauptrolle der Serie, besitzt ebenfalls keinen akademischen Rang (nichts könnte weiter davon entfernt sein), wird aber dennoch schnell zum festen Bestandteil der Gruppe.

Dr. Sheldon Cooper besitzt einen herausragenden Intellekt. Jedoch versagt er aufgrund einer Vielzahl von Ticks und Verhaltensauffälligkeiten bei ganz alltäglichen Aufgaben und in zwischenmenschlichen Beziehungen. Er ist ein Genie, scheint aber im Körper eines großen Jungen gefangen zu sein. Dieser Umstand und seine kindliche Liebe zu Comicbooks, Filmen und Zügen, lieferte in all den Jahren unendlich viel Potential für komische Momente und Situationen.

Dr. Leonard Hofstadter lebt lange mit Sheldon in einer Zweier-WG, steht ihm in Sachen nerdiger Vorlieben praktisch in nichts nach, ist aber dennoch bemüht, ein mehr erwachseneres Verhalten an den Tag zu legen.

Ingenieur und (späterer) Astronaut Howard Wolowitz ist ein unverbesserlicher, jedoch überwiegend erfolgloser, Charmeur, Zauberkünstler und Stimmenimmitator. Bei ihm muss ich spontan an die Episode denken, in der seine Unterdrucktoilette für die internationale Raumstation auf eben selbiger Raumstation eine Fehlfunktion hat. Geschlossen kündigen die Astronauten daraufhin der Bodenstation einen außerplanmäßigen Weltraumspaziergang an…

Dr. Rajesh (Raj) Koothrappali stammt aus Indien, was man an seinem Akzent auch deutlich hören kann.
Er ist Howards bester Freund und die Autoren spielten immer wieder darauf an, dass die Freundschaft der beiden über das „allgemeine“ Maß hinausgehen könnte. Damit konfrontiert, wird dies von beiden jedoch sofort und energisch abgewiegelt. Man muss der Serie also ankreiden, zumindest in Ansätzen homophob zu sein.
Raj kann bis zur siebten Staffel (meine ich) nicht mit Frauen sprechen, ohne unmittelbar vorher zumindest eine kleine Menge Alkohol konsumiert zu haben. Ein großes Stück Kuchen mit ordentlich Rumaroma darin, tut es zur Not auch.

Das Thema Alkohol stieß mir im Laufe der Serie übrigens zunehmend unangenehm auf.
Nicht unbedingt im Zusammenhang mit Rajesh, dafür aber bei der Damenriege rund um Penny. Der Konsum von mindestens einigen Gläsern Wein gehörte hier stets zum guten Ton und diente auch nicht selten als Seelentröster.
Das ist einer der Punkte, die dann doch einen etwas schalen Beigeschmack bei mir hinterließen. Hierzu zähle ich auch das geschäftige „Herumstochern in teuren Salaten und Sandwiches“ der Hauptdarsteller, während sie auf ihr nächstes Stichwort warten.

Penny ist ab der ersten Episode die neue Nachbarin von Sheldon und Leonard und letzterer verliebt sich auf der Stelle in sie. Dabei sagt er auf seine unnachahmliche Art zu Sheldon: „Our babies will be smart and beautiful!“
Am Schluss der finalen Episode griff Sheldon genau diesen Satz übrigens auf und pflichtete seinem inzwischen ehemaligen Mitbewohner bei.

Im Verlauf der Serie, tauchten die Damen Dr. Bernadette Rostenkowski, die spätere Mrs. Rostenkowski-Wolowitz sowie die Neurobiologin Dr. Amy Farrah Fowler, die spätere Mrs. Cooper, auf. Leonard führte eine längere on-off-Beziehung mit Penny bis schließlich endgültig feststand, dass auch diese beiden füreinander bestimmt waren.

Meine liebsten Nebenfiguren sind Stuart, der etwas glücklose und oft deprimierte Besitzer des Comicbuchladens, in dem sich die Vier gerne aufhalten. Dann wäre da noch Barry, der einen Sprachfehler hat, der ihn wie eine Cartoonfigur klingen lässt. Er kann weder L noch R korrekt aussprechen und ersetzt beide Buchstaben stets durch ein W.
Auch Burt möchte ich erwähnen. Er ist Geologe und so eine Art, alt gewordener Nerd. Er wirkt etwas verschroben und als ob er manchmal neben sich stehen würde.

Auch einige Größen aus der Wissenschaft traten in The Big Bang Theory auf, spielten sich selbst und nahmen sich dabei nicht immer ganz ernst. Respekt! Professor Stephen Hawking hatte gleich mehrere kurze Auftritte und sie alle waren großartig.

Erst seit 2014 gehöre ich zu den regelmäßigen Zuschauern. Vorher habe ich nur mal ab und an in eine Episode reingezappt. Doch dann war ich auf einmal süchtig. Neben Pastewka, ist diese Serie für mich wie keine weitere dazu geeignet, den Alltag um mich herum komplett zu vergessen.
Ganz bestimmt werde ich irgendwann einen erneuten Durchgang aller zwölf Staffeln (279 Episoden) unternehmen. BAZINGA!

Und um Sheldons Frage vom Anfang zu beantworten, ja, er lag natürlich vollkommen richtig mit seiner Beobachtung – sie ist es!

© CBS, Chuck Lorre Productions, Warner Bros. Television

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