Final Fantasy VII Remake – mein erstes JRPG.
JRPG steht für Japanese Role-Playing Game
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um das Remake des gleichnamigen Videospiels von 1997.
Das neue Final Fantasy VII teilt sich in drei separat veröffentlichte Vollpreistitel auf, von denen Remake und Rebirth bereits erschienen sind. Der noch namenlose dritte Teil befindet sich derzeit in Entwicklung (Stand Mai 2024).
Ein Typ mit einem riesigen Schwert auf dem Rücken – “wie bescheuert ist das denn?!”
So war mein spontaner Gedanke, als ich den Protagonisten Cloud Strife zum ersten Mal sah. Da meine Neugier jedoch größer war als die spontane Ablehnung, beschloss ich, mir dieses Spiel einmal näher anzusehen.
Im anfänglichen Tutorialabschnitt verwirrte mich das Kampfsystem, das auf dem Schwierigkeitsgrad Normal eine Symbiose aus Echtzeit- und Taktikkämpfen ist.
Fügt man einem Gegner Schaden mit der Nahkampfwaffe zu, oder blockt man dessen eigene Attacken, so füllt sich die sog. ATB-Leiste. Hat diese das Maximum erreicht, kann man Sonderangriffe, die deutlich mehr Schaden verursachen, ausführen. Auch Angriffs- bzw. Heilzauber sowie Gegenstände lassen sich erst dann einsetzen, nachdem die Leiste vollständig gefüllt ist. Und das ist noch nicht alles. Die ATB-Anzeige ist zweigeteilt. Haben beide Balken das Maximum erreicht, lassen sich noch stärkere Angriffe starten.
Neben dem eigentlichen Nahkampfgeschehen, muss man also stets mit einem Auge den Füllstand der Leisten im Blick behalten. Gleichzeitig lässt sich dahingehend taktieren, als dass man nahtlos zwischen den eigenen Kampfgefährten hin und her schalten kann, um deren individuelle Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Zwar kämpfen sie stets autonom mit, doch wenn zum Beispiel Cloud gerade durch die Luft geworfen wird, dauert es einen längeren Moment, bis er sich wieder aufrappelt. Diese Zeit lässt sich nutzen, indem man sofort zu einem der anderen Charaktere wechselt, um diesen aktiv zu steuern.
Eigentlich ist das Thema Kampfsystem sogar noch etwas komplexer, denn es gibt noch eine weitere Leiste für sog. Limitfähigkeiten…
Zwar erhält man all diese Möglichkeiten erst nach und nach, dennoch war ich von dem Einstieg überfordert. Etwa zwei Stunden später, deinstallierte ich das Spiel wieder.
Monate vergingen…
Vor einigen Wochen war ich auf der Suche nach einem neuen Langzeittitel und ich erinnerte mich an FF VII. Dieses Mal fand ich einen besseren Zugang und zu meiner Überraschung war ich sogar relativ schnell hooked.
Die abgedrehte Handlung um eine Gruppe von Ökoterroristen/ Freiheitskämpfern, die sich Avalanche nennt, entfachte eine Sogwirkung bei mir, der ich mich nicht entziehen konnte.
Der mürrische Söldner Cloud, die begeisterungsfähige Jessy, die in jeder Hinsicht schlagfertige Tifa sowie Biggs und Wedge 😉 (STAR WARS lässt grüßen) wuchsen mir schnell ans Herz.
Für insgesamt etwa 50 Spielstunden erlebte ich ein großes Abenteuer, das mich abwechselnd in die höchsten Höhen der Stadt Midgar, den darunterliegenden Slums und nach ganz weit unten in die verzweigte Kanalisation führte.
Einen (ge)wichtigen Herren sowie eine federleichte Dame habe ich noch vergessen zu erwähnen – Barret und Aerith.
Barret ist der Anführer von Avalanche. Ein riesiger, muskelbepackter Kerl. Dort, wo sich normalerweise der rechte Unterarm befindet, verfügt er statt dessen über eine imposante Gatling-Gun. Ja, das musste ich auch erst mal sacken lassen.
Laut aufgelacht habe ich, als Barret in einem Zugabteil von einem eingeschüchterten Reisenden mit zitternder Stimme gefragt wurde, ob das Ding zum Selbstschutz da sei.
Aerith, die anfangs als Blumenmädchen in Erscheinung tritt hat ein Talent für Zauberei und ihr Charakter kann je nach Spielstil zu einer mächtigen Magierin ausgebaut werden.
Und warum heißt der Beitrag „Kämpfen mit angezogener Handbremse“?
Nun, erst spät habe ich realisiert, dass man Angriffs- und Verteidigungszauber entsprechend ihrer Ausbaustufe wirken kann.
Ein Beispiel.
Der Feuerzauber Feuer, lässt sich ausbauen zu Feura und schließlich Feuga. Die Schadenswirkung ist auf Stufe 2 oder 3 natürlich deutlich höher. Dies war mir bewusst und ich hatte auch im Blick, dass meine Zauber hochgelevelt waren. Allerdings habe ich in Kämpfen stets nur die erste Stufe, in diesem Fall Feuer, gewirkt. Denn die war vorausgewählt und dass man die höheren Stufen durchschalten kann, war mir lange nicht bewusst.
Trotz längst maximal ausgebauter Zauber, verwendete ich also für viele Spielstunden nur die jeweils erste Stufe davon und machte es mir dadurch unnötig schwer 🙂
An einen Sieg über diesen Unhold hier habe ich schon nicht mehr geglaubt, denn ich und meine Mitstreiter waren praktisch selbst nur noch einen Hieb davon entfernt, das Zeitliche zu segnen. Hätte ich in diesem Kampf mächtigere Zauber gewirkt, wäre er wohl etwas weniger fordernd verlaufen…
Der Kontrast zwischen furiosen Kämpfen, bei denen man schon mal den Überblick verlieren kann und dem vertrauten Umgangston, den die Helden in Ruhephasen untereinander pflegen, scheint eine Erklärung dafür zu sein, warum die Final Fantasy Spiele eine so große Fangemeinde haben. Ich zähle mich ab jetzt mit dazu und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung namens Final Fantasy VII Rebirth.
Noch eben rasch ein Wort zur Musik. Sie ist stimmig und abwechslungsreich.
Das mitreißend schmissige Wallmarkt-Thema begleitet mich als Dauerohrwurm bis heute.
Final Fantasy VII Remake
Entwicklerstudio: Square Enix
Publisher: Square Enix
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